Jahresarchive: 2020

Auslegung zum Evangelium des 4. Sonntags der Osterzeit

Joh 10,1-10 1 Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. 2 Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. 3 Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim …

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„…nach Jerusalem zurück“

Apg 1,12-14 12 Dann kehrten sie von dem Berg, der Ölberg genannt wird und nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist, nach Jerusalem zurück. 13 Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und …

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Wo bleibst du, Gott?

Etwa vor einer Woche habe ich mit Annemarie S. am Telefon noch einmal intensiv über die – wie es fast zu technisch heißt – Theodizee-Frage gesprochen. Sie treibt uns ja um angesichts von Meldungen wie denen zur bevorstehenden Katastrophe in Lateinamerika (s. adveniat.de). Wir haben Corona nicht gebraucht, um sie zu stellen: Bei all dem, was wir über das Leiden …

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Das Verschwinden des Messias (Apg 1,9-11)

Apg 1,9-11 9 Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. 10 Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen 11 und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? …

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„Du Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes“ (2 Kor 1,3)

„Du Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes“ (2 Kor 1,3) (Anrufung aus der „Litanei zum barmherzigen Gott in der Corona-Krise“) Nach der Adressierung (2 Kor 1,1f) beginnt Paulus den Zweiten Brief an die Korinther mit dem Lobpreis: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes.“ Der Trost, von dem …

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„Zeugen sein“ (Apg 1,6-8)

Apg 1,6-8 6 Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? 7 Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. 8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; …

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Auslegung zum Sonntagsevangelium des 3. Sonntags der Osterzeit

Lk 24,13-35: Die Flucht vor der Katastrophe Die beiden Jünger fliehen von dem Ort, an dem sich die Katastrophe ereignet hatte. Zurzeit Jesu ist es die Kreuzigung des Messias; zur Zeit des Lukas (ca. 80 n. Chr.) ist es die Zerstörung Jerusalems durch den jüdisch-römischen Krieg, der zur Zerstörung Jerusalems und zu  Vertreibung und Flucht der Juden geführt hatte. Beide …

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Solidarität pervers, oder ‚Töten im Namen des Gesetzes‘

„Solidarität heißt, Regeln einzuhalten“. So ist ein Gastbeitrag im Kölner Stadt-Anzeiger vom 18./19.4. überschrieben, der die Solidarität Italiens mit der EU einklagt. Sein Autor: Peter Jungen, Peter Jungen Holding GmbH, Business Angel Investor in Europa, USA und China. Er schreibt: „Die gesamte bisherige Politik der Eurozone, einschließlich der lockeren Geldpolitik der EZB, hat es nationalen Regierungen über viele Jahre erlaubt, …

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‚Politische Theologie‘ – nicht ohne ‚kritische Theorie‘

Politische Theologie als kritisches Korrektiv gegen Privatisierung Die gestern (22.4.2020) kritisierten theologischen Sinnstiftungen sind nicht erst mit der Corona-Krise entstanden. In ihnen spiegeln sich die theologischen Tendenzen, gegenüber denen J.B. Metz seit Ende der 1960er Jahre seine gesellschaftskritische ‚politische Theologie‘ „als kritisches Korrektiv gegenüber einer extremen Privatisierungstendenz gegenwärtiger Theologie“1 formuliert: „Die in dieser Theologie vorherrschenden Kategorien zur Auslegung der Botschaft …

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Gegen die ‚privatisierende‘ Enge (post-)moderner Theologie

In einem Interview mit Anselm Grün1 heißt es: Anselm Grün: „Vielleicht kann uns die Corona-Krise demütig machen, so dass wir unsere Schattenseiten erkennen und beim Blick auf die Welt und die Probleme nicht verdrängen.“ Der Interviewer: „Die Krise als Chance… Ich habe manchmal das Gefühl, mit dieser Deutung kommen gerade Kirchenvertreter sehr schnell daher.“ Dieses „Gefühl“ stellt sich in der …

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