Für Samstag, 31. Mai 2025, haben Rechtsextreme eine Veranstaltung auf dem Kapellener Platz in Stolzenfels angekündigt – als „Volksfest“ von 12 bis 14 Uhr, im Rahmen des sogenannten „Stolzmonats“.
Dahinter steht der klare Versuch, den Stadtteil und das Schloss Stolzenfels politisch zu vereinnahmen und als rechtsextremen Symbolort umzudeuten.
Die Reaktion aus dem Stadtteil ist deutlich: Bürgerinnen und Bürger, Mitglieder des Fördervereins Schloss Stolzenfels, der Kirchen, Gewerkschaften und viele weitere haben sich kurzfristig zum „Aktionsbündnis Stolzenfels bleibt bunt“ zusammengeschlossen.
Gemeinsam organisieren sie eine Veranstaltung unter dem Motto: „Stolzenfels – Ort der Begegnung und der Toleranz“
Ort: Alte Schule, Koblenz-Stolzenfels – Zeit: ab 11 Uhr
Programm: Kurze Statements aus der Koblenzer Stadtgesellschaft, kulturelle Beiträge und Engagement für Demokratie. Mit dabei sind demokratische Abgeordnete und Stadtratsmitglieder, die Omas gegen Rechts und weitere Aktive aus Vereinen und Zivilgesellschaft.
Kontakt und Unterstützung: Bei Rückfragen und Unterstützungsangeboten gerne direkt an das Aktionsbündnis wenden: stolzenfelsbunt [at] ktkmail.de
Parksituation: In Stolzenfels gibt es nur wenige Parkplätze – bitte mit Fahrrad oder ÖPNV anreisen.
ÖPNV-Tipp: Wer nicht direkt am Veranstaltungsort der Rechtsextremen vorbeigehen möchte, fährt eine Haltestelle weiter bis „Stolzenfels Kripp“ und läuft wenige hundert Meter zurück.
Sicherheit: Die Polizei wird mit starken Kräften vor Ort sein und eine sichere Teilnahme für alle gewährleisten.
Infos zum sogenannte Stolzmonat:
Rechtsextremer Ursprung und Entwicklung:
Die Kampagne wurde 2023 von rechtsextremen Online-Communities initiiert. Sie nutzt gezielt Social Media, insbesondere Plattformen wie X (ehemals Twitter), um Hass gegen LGBTQIA+ Personen zu verbreiten und nationalistische Inhalte zu propagieren. Dabei wird die deutsche Nationalflagge in Anlehnung an die Pride-Flagge verwendet, um eine scheinbare Gegenbewegung zu inszenieren.
Einschätzung durch den Verfassungsschutz
Der Verfassungsschutz warnt vor dem „Stolzmonat“ als rechtsextremistische Kampagne, die sich dezidiert gegen queere Menschen richtet. Sie wird von Bewegungen der neuen Rechten wie der Identitären Bewegung, der AfD und deren Jugendorganisation Junge Alternative sowie neonazistischen Parteien wie „Der Dritte Weg“ und „Die Heimat“ (vormals NPD) verbreitet. Die Kampagne ist geprägt von Nationalismus, Diskriminierung und Hass und verstößt gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Rolle der AfD
Die AfD hat den „Stolzmonat“ aktiv aufgegriffen und nutzt ihn zur Verbreitung nationalistischer und queerfeindlicher Inhalte. Beispielsweise verschenkte der AfD-Politiker Maximilian Krah zur Fußball-Europameisterschaft „Stolztrikots“ als Ersatz für das offizielle Auswärtstrikot der deutschen Nationalmannschaft. Solche Aktionen sollen die Kampagne in den Mainstream tragen und breite Bevölkerungsschichten ansprechen.
Einschätzung Verfassungsschutz, Stand 12/2024