30.10., 19h (MEZ; São Paulo/Piaui: 16h/4pm), online: Abholzung und Krankheit – Das Beispiel Brasilien

Was hat die Ausbreitung von Krankheiten wie Covid19, Zika oder HIV mit Abholzung und dem Vordringen von Menschen in bisher unbewohnte Gebiete zu schaffen? Und was hat dies wiederum mit dem globalen Kapitalismus zu tun? Das sind die Fragestellungen einer brasilianisch-deutschen Kooperationsveranstaltung mit einer Referentin aus einer Gemeinde und einem Referenten einer Partnerorganisation der Gemeinde in Piauí sowie Dr. Fábio Pitta (Rede Social de Justiça e Direitos Humanos / Universität São Paulo/USP / Universität des Staates São Paulo/UNESP).
Sie stellen dazu kurze inhaltliche Impulse vor (konsekutiv von Lia Ishida übersetzt), die anschließend diskutiert werden können. Online-Veranstaltung, Linkversand nach Anmeldung unter info [at] oekumenisches-netz.de

Kooperationspartner: Rede Social, Projektgruppe „Kapitalismus verstehen und überwinden“ (Ökum. Netz, KAB und pax christi Trier); gefördert von der KEB Koblenz und Brot für die Welt – im Rahmen des Koblenzer Sozialforum.

Nachdem die Veranstaltung im Vorjahr aufgrund der Verfolgung einer der Referenten abgesagt werden musste, wird in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen auf die Nennung der Referent*innen verzichtet. Folgendes Statement von Rede Social gibt die aktuelle Sicherheitslage wieder:

Lokale soziale Bewegungen in der Region MATOPIBA, wie das Kollektiv der traditionellen Völker und Gemeinschaften des Cerrado von Piauí, kämpfen für die Verteidigung ihrer angestammten Gebiete. Sie bewirtschaften den Cerrado, um die Artenvielfalt und ihre eigenen Lebensgrundlagen zu schützen. Die Agrarindustrie treibt die Monokulturen voran, rodet den Cerrado und bedroht die Gemeinschaften mit Gewalt, oft durch bewaffnete Milizen.
Viele Anwohner und Aktivisten erhalten Morddrohungen und sind gezwungen, Schutz beim Staat zu suchen, der jedoch stark mangelhaft ist, oder sich zu verstecken, um sich eigenhändig zu schützen. So erging es bereits einigen unserer Partner vor Ort.
Obwohl die Gewalt in den letzten Jahren zugenommen hat, ist es den lokalen sozialen Bewegungen und den Partnerorganisationen durch gemeinsame Strategien und die Unterstützung von Schutzprogrammen durch die (bras.) Bundesregierung gelungen, die Gemeinden zu schützen.
Die aktuelle Situation ist relativ sicher, da die Unterstützung durch Partner auf allen Ebenen – regional, national und föderal – vor Ort Wirkung gezeigt hat. Dennoch sind Schikanen durch Agrarunternehmen und ihre Mitarbeiter ebenso wie Gewalt an der Tagesordnung. Gleichzeitig gewinnen die Gemeinden durch gemeinsame Anstrengungen an Stärke, um ihre Territorien zu sichern und zu erhalten. Solidarität ist für die Ausweitung der Rechte der Gemeinden unerlässlich.