Apokalyptik weckt bei manchen Assoziationen von Weltuntergangszenarien samt Tendenzen zur Flucht aus der Wirklichkeit. In biblischen Traditionen verbirgt sich hinter Apokalyptik die Kritik von Herrschaftsverhältnissen ebenso wie die Hoffnung auf das Ende von Herrschaft und das Ende der Zeit. Sie flieht nicht aus den Verhältnissen, sondern motiviert, sich nicht mit ihnen abzufinden, ihnen zu widerstehen.
Bei unserem Seminar, das in vier 90-minütigen Teilen freitagnachmittags und samstagmorgens stattfinden wird, versuchen wir, Apokalyptik als widerständiger Kritik von Herrschaft auf die Spur zu kommen. Zugleich fragen wir danach, was Apokalyptik gesellschaftlich und theologisch in den Krisenverhältnissen des Kapitalismus bedeutet. Kann sie einen kritischen Blick auf diese Verhältnisse eröffnen, Perspektiven stark machen, sich nicht abzufinden, sondern zu widerstehen – und das in einem Horizont, der die Überwindung der geschichtlichen Herrschaft des Kapitalismus und ihres Zerfalls wie auch das Ende der Zeit im Blick hat?
Anmeldung an: ingo.schrooten [at] evangelisch-im-maifeld.de
Referenten: Herbert Böttcher und Ingo Schrooten