Krisen und deren Eskalation und kein Ende in Sicht – und die Sorgen werden größer. Um was sorgen sich Politiker*innen, um was ‚besorgte‘ Mitbürger*innen, um was Menschen im globalen Süden in diesen Zeiten? Um was sorgen wir uns? Angesichts all der Krisen mag die biblische Aufforderung „Sorgt euch nicht…“ in manchen Ohren zynisch klingen.
Mit Hilfe biblischer Texte wollen wir in dieser Fastenzeit bei unseren Abendgebeten einen kritischen Blick auf die Wirklichkeit werfen, die Anlass gibt, sich Sorgen zu machen und sich zugleich voller Sorgen an das zu klammern, was zerstört: den zur Religion gewordenen Kapitalismus – wie Walter Benjamin es genannt hat. Walter Benjamins Blick auf das, was zerstört, werden wir in unsere Überlegungen einbeziehen.
Die Abendgebete im einzelnen:
Freitag, 24.2. 2023, 18:00 Uhr: „Sorgt euch nicht…“ (Mt 6, 19-34)
Zwischen der Sorge um Halt in einer Normalität, die zerstört, und der Suche nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit.
Freitag, 10.3. 2023, 18:00 Uhr: „… die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niedergehalten“ (Röm 1, 18-32)
Zwischen der Verkehrung von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Wahrheit und Lüge, Gott und Götzen – Suche nach einem „ehrlichen Blick auf die Wirklichkeit“ (Jon Sobrino).
Freitag, 24.3. 2023, 18:00 Uhr: „Wer hölzerne Götzen umherträgt, hat keine Erkenntnis…“ (Jes 45, 18-25)
Zwischen der Sorge, an ‚Nichtigem‘ Halt zu finden, und der Treue gegenüber der Wirklichkeit und gegenüber Gott.
Karfreitag (weitere Informationen folgen): „Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen… (Jes 50,4-11)
Die Sendung der Knechte Gottes, der Wirklichkeit und Gott gegenüber treu zu bleiben.
Freitag, 21.4., 18:00 Uhr: „Darum hat Gott ihn über alle erhöht…“ (Phil 2,6-11)
Gottes Treue gegen über seinen Knechten und die umstürzende Verheißung des Lebens für die Gekreuzigten.