27.2., Seminareinladung: „Wer vom Klimawandel redet, darf vom Kapitalismus nicht schweigen“

27. FEBRUAR 2021:

Online-Einführungsseminar ‚Kapitalismuskritik‘

der Projektgruppe ‚Kapitalismus verstehen und überwinden‘ zum Verhältnis von Kapital und Natur

Info-Flyer

Dass unendliches Wachstum auf einer begrenzten Erde ein Widerspruch in sich ist, scheint ein anerkannter Allgemeinplatz geworden zu sein. Dass eine Regulierung dieses Wachstums durch die Politik kaum möglich zu sein scheint, wird mit der starken Lobby und dem Arbeitsplatzargument von Industrie- und Handelsvertretungen sowie der zu (finanz-)schwachen Lobby von Naturschutzgruppen in Verbindung gebracht. Aber kann Politik in einer kapitalistischen Gesellschaftsform überhaupt so regulieren, wie es die Erkenntnis des Klimawandels gebieten würde?

Die Abwandlung eines Zitats des kritischen Theoretikers Max Horkheimer im Titel, der diese Aussage auf den Faschismus bezog, weist auf den Zusammenhang von Klimawandel und Kapitalismus hin. Dabei ist der
Kapitalismus nicht einfach als ein Wirtschaftssystem zu verstehen, das neben anderen Systemen (Natur, Staat,
Zivilgesellschaft, Kirche…) existiert und durch den Einfluss des einen auf das andere System reguliert bzw. verändert werden könnte. Es geht vielmehr darum der Frage nachzugehen: Was haben Naturzerstörungen und Klimawandel sowie Wachstum und Umweltpolitik mit dem Kapitalismus als Ganzes, als ‚Weltsystem’, also inzwischen global gewordene Gesellschaftsform zu tun?

Anhand des Phänomens Klimawandel soll in diesem Seminar in eine radikale, an die Wurzeln gehende, Kapitalismuskritik eingeführt werden. Bei der Überwindung des Kapitalismus sind soziale Bewegungen im weitesten Sinne als mögliche Träger von Bedeutung. Sie müssten eine Überwindung des Kapitalismus vorantreiben – deshalb
wollen wir die Aktivitäten sozialer Bewegungen bedenken und mit diesen Bewegungen diskutieren, in diesem
Fall mit einem Fokus auf Fridays for Future.