1. und 15.12., online: Solidarität mit Israel – Friedensgebete im Advent

Der Terrorkrieg der Hamas gegen Israel und vor allem die Brutalität gegen die Zivilbevölkerung übertrifft alles Vorstellbare. Unschuldige Menschen, ob jung oder alt, werden dahingeschlachtet, kaltblütig erschossen, entführt und gedemütigt. Tausende Raketen werden auf Israel geschossen und die Terroristen machen nicht vor Leichenschändungen halt. Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland steht fest an der Seite Israels und all seiner Bürger. Viele Jüdinnen und Juden in Deutschland haben Freunde und Familie in dem Land – einige deutsche Staatsbürger gehören zu den von den Terroristen Verschleppten. Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen dieses entfesselten Terrors der radikalislamischen Hamas. Niemals dürfen wir vergessen, wie dieser Krieg an einem Samstagmorgen begann. An einem Samstag, an dem so viele Juden ermordet wurden, wie an keinem Tag seit der Schoa.“ (Zentralrat der Juden)

Am 7.10.23 verübte die Hamas in ihrem antisemitischen Vernichtungswahn das schlimmste Pogrom seit der Shoa. Doch dieses Pogrom löst nicht wie andere Terroranschläge weltweites gesellschaftliches Entsetzen und Solidarität mit Israel aus. Stattdessen ergießt sich eine Welle an Israel- und Judenhass über die ganze Welt. Menschen in Israel und Jüd*innen weltweit fühlen sich allein und im Stich gelassen.

Statt innezuhalten ergehen sich Linke und NGOs in Relativierungen und „Kontextualisierungen“, die den Terror auf Vernichtung Israels und aller Juden zielenden Terror der Hamas unsichtbar macht. In der Verkehrung von Opfern und Tätern wird Israel für den Terror der Hamas verantwortlich gemacht. Der Terror der Hamas wird dann schnell als Befreiungskampf von Unterdrückten gedeutet und Israel als weißer, imperialer und kolonialistischer Aggressor an den Pranger gestellt. Auf „Pro-Palästina-Demos“, die von Israel- und Judenhass nur so triefen, laufen „Queers for Palestine“ neben radikalen Islamisten mit Fahnen des IS. Rechtsextreme wie Linke bedauern den deutschen „Schuldkult“ bzw. fordern „Free Palestine from German guilt“. Unklar, ob es da noch einen Unterschied zwischen rechts und links gibt? Konservative Politiker*innen externalisieren das tiefsitzende bürgerliche Antisemitismus-Problem, in dem sie es zugewanderten Menschen muslimischen Glaubens zu schieben.

Spätestens seit dem Zeitpunkt, als Israel zur militärischen Selbstverteidigung ansetzte, steht Israel im Fokus der Kritik. Israels Recht auf Verteidigung wird – anders als im Fall der Ukraine – relativiert oder in Zweifel gezogen. Die Umkehr von Opfern und Tätern spitzt sich noch einmal zu und die zaghafte Solidarität schwindet weiter. Juden als Opfer scheinen noch eher Mitgefühl zu erhalten als ein jüdischer Staat, der sich wehrt im Kampf um die Sicherheit seiner Bürger*innen und um seine Existenz.

Die letzten Wochen zeigen deutlich: Die kapitalistische Weltgesellschaft implodiert in ihrer Krise ökonomisch, politisch und ‚moralisch‘. Die abstrakte Herrschaft wird erlitten, aber nicht erkannt und kritisiert, sondern wahnhaft-projektiv verarbeitet: Die Juden sind schuld! Israel ist schuld! Und der Hass auf Israel als Juden unter den Staaten vereint dann Linke, Rechte und Islamisten…

In dieser Situation wollen wir mit den Friedensgebeten ein kleines Zeichen der Solidarität mit Israel und den angefeindeten Jüd*innen weltweit setzen. Dabei wollen wir an die Opfer der Gräueltaten der Hamas erinnern, an die seit Wochen im Gazastreifen festhaltenden entführten Menschen – Babys, Kinder, Frauen, Männer und Ältere. Wir wollen auf die Situation der Menschen in Gaza aufmerksam machen, die unter der Herrschaft der Hamas leiden und als zivile Schutzschilde dem Terror geopfert werden. Wir wollen uns dabei im Gebet und im Hören des Wortes Gottes der jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens vergewissern und damit auch eine Kritik des christlichen Antijudaismus und Antisemitismus verbinden.

Zum gemeinsamen Gebet um Frieden und Sicherheit für Israel und alle Jüd*innen und darin für alle Menschen, die unter Krieg, Terror und Gewalt leiden, laden wir ein am Freitag, 1.12., und am Freitag, 15.12., je um 18.30h. Der Link wird vorher versandt. Anmeldung an info [at] oekumenisches-netz.de.