10.10.23, 18.30h-21h, Sozialforum Koblenz
Vorträge von und Diskussion mit Ansgar Moenikes und Herbert Böttcher
Ort: Café Atempause in der Christuskirche/Hintereingang v.Werth-Straße
Die in Politik, Kirche und Öffentlichkeit verbreitete Rede von der „Sozialpartnerschaft“ suggeriert grundsätzlich gleiche Interessen zwischen den sog. Arbeitgebern und den sog. Arbeitnehmern und glättet, verwischt und beschönigt damit die bestehenden sozialen Gegensätze – hier und erts recht weltweit. Völlig außen vor bleibt das Eingebundensein aller in die fetischisierte kapitalistische Gesellschaftsform, in der es nur darum geht, vermittelt über Arbeit Kapital zu vermehren.
Die Idee der Sozialpartnerschaft erweist sich umso mehr als Illusion, je deutlicher der Kapitalismus auf seine Grenzen stößt. Er steht unter dem Zwang, Arbeit durch Technologie zu ersetzen. Damit untergräbt er seine eigenen Grundlagen. Sein Zweck, Kapital/Geld um seiner selbst willen zu vermehren, ist an die Produktion von Waren durch die Verausgabung von Arbeit gebunden. Stößt diese Möglichkeit auf ihre Grenzen, schwinden die Spielräume, im Rahmen des Verhältnisses von Kapital und Arbeit sozialpartnerschaftlich nach Möglichkeiten des Ausgleichs zu suchen. Damit stößt die Idee der Sozialpartnerschaft auf eine Grenze, die sie nicht überspringen kann.
Was bedeutet das für gewerkschaftliches und kirchliches Handeln, für die gewerkschaftliche und kirchliche Solidarität mit Armen und Überflüssig-Gemachten, mit ausgebeuteten Arbeiter*innen, mit der bedrohten Schöpfung? Wie sieht die Bibel die sozialen Gegensätze ihrer Zeit? Was stellt sie gegen die Harmonisierung sozialer und wirtschaftlicher Gegensätze? Welche Bedeutung hat die biblische Unterscheidung zwischen Gott und Götzen angesichts gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse?
In zwei Impulsreferaten mit durchaus unterschiedlichen Akzenten werden Ansgar Moenikes und Herbert Böttcher diesen Fragen nachgehen.
Veranstalter: KHG Koblenz und Projektgruppe Kapitalismus verstehen und überwinden bestehend aus den Diözesanverbänden KAB und pax christi Trier sowie dem Ökumenischen Netz Rhein-Mosel-Saar; gefördert von der Kath. Erwachsenenbildung Koblenz und Brot für die Welt/Ev. Entwicklungsdienst.