Liebe Netz-Freund_innen,
Glück, alles Gute und wenn es hoch kommt Gottes Segen sind Wünsche, die zu Weihnachten und Neujahr adressiert werden. In diesem Jahr ist mir noch einmal deutlich geworden, was bei ChristInnen inhaltlich damit gemeint sein könnten. Die klassische katholische Liturgie für Neujahr ist kein Silvester- oder Jahresabschlussgottesdienst, sondern eine Liturgie zum Oktavtag von Weihnachten. Große Feste wie Weihnachten und Ostern werden acht Tage gefeiert.
Die Bibeltexte, die in dieser Liturgie gelesen werden, sind der sog. aronitische Segen (Num 6,22-27) sowie als Evangelium der lukanische Text von der Rückkehr der Hirten aus Bethlehem und ihrer ersten Verkündigung, der in den Vers einmündet: „Als acht Tage vorüber waren…, gab man ihm den Namen Jesus“ (Lk 2,16-21). Der sog. aronitische Segen endet mit dem Satz: „So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, und ich werde sie segnen“ (Num 6,27).
Genau das ist der Segen für Israel: der Name Gottes, der mit der Verheißung verbunden ist, dem Volk auf den Wegen der Befreiung die Treue zu halten. Daran, dass der Name Gottes über Israel aufgerufen ist, erinnern immer wieder die Propheten. So heißt es bei Jeremia: „Du bist in unserer Mitte, HERR, und dein Name ist über uns ausgerufen. Verlass uns nicht!“ (Jer 14,9). Genau das beinhaltet der Name Jesus: Gott bewahrt seine Treue und rettet, erweist sich als Befreier – wie er es in Jesus bereits getan hat.
Dass dieser Segen und die mit ihm verbundene Verheißung uns begleite, wünschen wir für unsere schwierigen Wege im kommende Jahr und darüber hinaus. All das soll, „dem ganzen Volk zuteil werden“ (Lk 2,10), dem Volk Israel zuerst und dann auch den Völkern. Was allen gilt, das gilt auch für unser persönliches Leben.
In diesem Sinne „Glück, alles Gute und … Gottes Segen“ für unsere Versuche, Schritte der Befreiung zu tun und zugleich auch für jeden Einzelnen
Herbert Böttcher
für Vorstand und Geschäftsführung des Ökumenischen Netzes
PS: Diese Wünsche sind aus einer persönlichen Antwort an die guten Wünsche unseres treuen Mitglieds Dietrich Polster entstanden, der zu den GründerInnen des Netzes gehörte und lange in verschiedenen Zusammenhängen des Netzes aktiv war und weiter mit großem Interesse zur Kenntnis nimmt, was wir im Netz treiben.