Online-Gottesdienste im Advent: Wir erwarten „einen neuen Himmel und eine neue Erde…“ (Jes 65,17)

In Zeiten enttäuschter Erwartungen und in der sich immer weiter zuspitzenden vierten Corona-Welle laden die KHG Koblenz und das Ökumenische Netz zu digitalen adventlichen Gottesdiensten ein. Im Blick stehen die adventlichen Erwartungen wie sie in biblischen Texten zum Ausdruck kommen. Auch wenn das in der liturgischen Verwendung der Texte oft unsichtbar bleibt, gewinnen sie ihre Konturen erst als Gegenbilder zu geschichtlichen Katastrophen. Deshalb kann es auch keinen neuen Himmel ohne eine neue Erde geben, keine Erfüllung ohne Blick auf die Leiden der Opfer geschichtlicher Herrschaft.

Wir buchstabieren die biblischen Erwartungen

  • in einer vierten Welle von Corona, in der Menschen auch in unserem Land an einer sozialdarwinistisch konturierten Freiheit und ihrem leeren Rechtsformalismus zugrunde gehen,

  • angesichts der tödlichen Katastrophen, die mit der Krise der kapitalistischen Gesellschaften verbunden sind: Hunger- und Kriegskatastrophen, Klima- und Fluchtkatastrophen…

Die biblischen Erwartungen sehen nicht an den Katastrophen vorbei, sondern halten stand und machen stark standzuhalten. Ihnen wollen wir in unseren Gottesdiensten nachgehen. Im Blick stehen in den vier Wochen im Advent:

  • das Paradies und die Unterwerfung unter Götzen (Sein wollen wie Götter): Gen 2 und 3,

  • die mit der Rückkehr aus dem babylonischen Exil verbundenen Hoffnungen (Jes 35) vor dem Hintergrund des Gerichts (Jes 34),

  • die enttäuschten Hoffnungen nach der Rückkehr aus dem Exil und die an die Überwindung sozialer Spaltung gebundenen Hoffnungen auf einen neuen „bewässerten Garten“ (Jes 58),

  • die Ströme lebendigen Wassers in einem neuen Jerusalem als Gegenbild zur Ödnis der Verwüstung durch die Herrschaft Roms (Offb 22,1-5).

Dazu laden wir an den Freitagen vor den Adventssonntagen (26.11., 3., 10. uns 17.12.) jeweils für 18:00 Uhr ein.