Neue Netz-Veröffentlichung: „Brot, das vom Himmel herab gekommen ist“ (Joh 6,51)

Eine Predigtreihe zur Eucharistie – mit einem Dank an Paul Freialdenhoven

Eine Predigtreihe im Heinrich-Haus der Josefgesellschaft in Neuwied-Engers im Sommer 2018 ist die Grundlage für die heute veröffentlichte Broschüre des Ökumenischen Netzes. Der schwindenden Bedeutung der Eucharistie im Bewusstsein der Gläubigen ebenso wie in der pastoralen Praxis wird der Versuch einer inhaltlichen Reflexion entgegengesetzt. Sie ist geprägt von einem Verständnis der Eucharistie als Feier eines „subversiven Gedächtnisses“ (J.B. Metz), das den Gang der kapitalistischen Dinge unterbricht und in Frage stellt. Dabei unterbricht sie auch die Entwicklungen hin zu ‚einer unternehmerischen Kirche’, die sich in der Suche nach gesellschaftlicher Bedeutung den herrschenden Verhältnissen anpasst.

Die Predigten wurden an den Sonntagen (16.-21. Sonntag) des Lesejahrs B gehalten, an denen die Texte aus dem Markusevangelium durch die sog. Brot-Rede aus dem Evangelium nach Johannes (Joh 6) ergänzt werden. Die Texte der Sonntagsevangelien werden im Zusammenhang des Lebens unter der Herrschaft des römischen Reiches interpretiert ebenso wie in ihrer Verwurzelung in Israels Traditionen der Befreiung. So wird deutlich, dass „das Brot, das vom Himmel gekommen ist“ (Joh 6,51), eine Speise für das ‚Diesseits’ ist, eine Stärkung für das Überschreiten geschlossener Grenzen und Systeme.

Die Veröffentlichung der Predigten in dieser Publikation verbindet sich mit dem Dank an Paul Freialdenhoven anlässlich seines 80. Geburtstags. „In seiner pastoralen Praxis, in der die Sorge um Menschen ganz selbstverständlich einhergeht mit kritischer Reflexion der Verhältnisse, in denen sie leben und unter denen sie leiden, ist die Feier der Eucharistie von entscheidender Bedeutung. Sie ist als alles zusammenführendes Zeichen des Glaubens erkennbar und erlebbar. Mit unserem Glückwunsch zu Pauls Geburtstag verbinden wir den Dank für sein Engagement und seine Sensibilität in der Leitung der Feier der Eucharistie, in der kritisches Nachdenken ebenso zur Geltung kommt wie religiöse Tiefendimensionen, die nicht in eine privatisierende Enge, sondern in die Weite von Gottes ganzer Schöpfung führen, die ‚bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt’ (Röm 8,22)“, heißt es im Vorwort zur Veröffentlichung.

Die gedruckte Veröffentlichung, die zusammen mit den Texten Bilder und Fotografien des aus Koblenz stammenden Künstlers Martin Streit enthält, kann gegen eine Spende beim Ökumenischen Netz bezogen werden, und hier heruntergeladen werden.

Bild: Martin Streit