Das Evangelium nach Markus im Lesejahr B – Texte und Kontexte entlang des Kirchenjahres
Das Markusevangelium spitzt seine Erzählung von Jesus auf die Kreuzigung zu. Markus geht es dabei um die Frage, wie dieser Gekreuzigte als der Messias Israels verstanden werden kann. Diese Frage stellt sich unter dem Eindruck des römisch-jüdischen Krieges, der Zerstörung des Tempels und der Stadt Jerusalem. Angesichts dieses Krieges und seiner Schrecken muss die Botschaft vom gekreuzigten und auferweckten Jesus neu buchstabiert werden. Es stellen sich neue Fragen: Ist der Glaube an den Messias Jesus durch die Erfahrungen des Krieges widerlegt? Wie kann ein Gekreuzigter als Retter und Befreier geglaubt werden? Kann die Hoffnung auf Auferstehung angesichts der Realität von Krieg und Zerstörung mehr sein, als eine fromme Illusion? Was können wir von der Theologie des Markus für unser Christsein im Blick auf die Katastrophen unserer Zeit lernen? Welche Orientierungen und Hoffnungen können unsere Reflexion und unser Gebet stärken?