KUNST TRIFFT KRISE – Saarwellingen, September 2017

Zum wiederholten Male fand das Projekt KUNST TRIFFT KRISE für zwei Tage mit Ausstellung, Vorträgen, Konzert und einem Fest im Atelier/KulturOrt Mario Andruet statt, denn unter diesem Motto laden das Ökumenische Netz Rhein-Mosel-Saar und pax christi Saar seit zwei Jahren mehrmals im Jahr ins Atelier ein. Die Idee hinter dem Projekt: Es gibt verschiedene Wege, einen ersten Zugang zu den schwer ‚verdaulichen’ Themen der vielen weltweiten Krisen zu finden (Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Klimakatastrophe, Kriege, Sinn- und Gotteskrise). Die Kunst in Form der Malerei bietet einen solchen Weg und wird mit der Lektüre und Diskussion von Texten (aus „Weltkrise und Ignoranz“) von Robert Kurz  verbunden.

Dieses Mal wurde die Bilderausstellung von Mario Andruet und den Werken von geflüchteten Künstlern aus Syrien eröffnet. Zudem wurden in verschiedenen Workshops Exponate mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erstellt. Es entstand eine kreative abwechslungsreiche Ausstellung. Skulpturen von Cathleen Kelkel, Bilder von Mohamet M. Kadro und Bilder von Haider kamen hinzu.

Zunächst wurde die Ausstellung mit Klanginstallationen von Daniel Osorio/Musikandes zu den Themen, Ungerechtigkeit, Unfrieden, Krieg, Zerstörung der Schöpfung und zu Flucht eröffnet. Im Vortrag von Herbert Böttcher vom Ökumenischen Netz Rhein-Mosel-Saar ging es um das Thema: „Kapitalismuskritik, aber wie? Wert-Abspaltungs-Kritik: Eine Einführung zum Nachdenken.“

Am zweiten Tag gab es eine Fülle von Anregungen und künstlerischen Darbietungen – alle als Diskussionsanreize gedacht. Im Hofraum wurden Lieder, inhaltliche Impulse, Videos und Fotos vorgestellt. Zum Einstieg in die Thematik des Tages wurde von der Band Silly der Song „Vaterland“ vorgetragen. Mit diesem Lied möchte die Band zum Nachdenken über Rüstungsexporte anregen.  Es folgten ein Impuls zum ‚Kollaps des globalen Südens’ von Dominic Kloos zu den Themen Rohstoffe, Umweltzerstörung, Staatszusammenbrüche und Flucht; und eine Darbietung von Albert Ottenbreit, der das Lied „Es ist an der Zeit“ von Hannes Wader mit Bildern von Soldatenfriedhöfen verband und dabei die Erinnerung an „100 Jahre 1. Weltkrieg“ thematisierte sowie diese Erinnerung mit den „Kriegen, Rüstungsexporten und Atom-Waffen heute“ verband. Daniel Osorio und Romina Tobar, gebürtig aus Chile, begeisterten mit ihren Liedern und den Bildinstallationen, die an die Wand projiziert wurden. Im Anschluss daran wurde bei Wein und kleinen Köstlichkeiten bis spät in den Abend diskutiert. Ein Gast meinte dazu: „Das war ein gelungener Abend für Herz und Hirn.“

 

Mit veranstaltet und unterstützt wurde das Projekt von attac Untere Saar, pax christi Saar, KAB Saar Hochwald, Gemeindedienst für Mission und Ökumene Saar-Nahe-Mosel, dem FriedensNetz Saar, der Flüchtlingshilfe Nalbach und dem Saarländischen Kultusministerium. Eine Zuwendung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist eine weitere Bestätigung für die Arbeit von Waltraud und Mario Andruet in ihrem Atelier. Mit dem Bundesprogramm 500 Land Initiativen leistet das Bundesministerium einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung beispielhafter Projekte der ländlichen Entwicklung. Das Ziel ist es, ländliche Regionen als Wohn-Arbeits-Lebensräume attraktiv zu gestalten.

Die Ausstellung im Atelier mit ca. 100 Projekten von unterschiedlichen KünstlerInnen kann noch jeden Sonntag im Oktober und November von 13.00 bis 17.00 Uhr besucht werden. Infos unter : www.atelier-andruet.de

Pressebericht in der Saarbrücker Zeitung zu Kunst trifft Krise.

Die Veranstaltung war zugleich in die zweiten Nalbacher Klimatage mit eingebunden: www.forum-nalbach.de.