Liebe Leute von der Netzversammlung,
hier der aktuelle Stand der Planung des Sternmarschs am 7.6.07 auf
Heiligendamm
zu.
Gruß Sabine Ferenschild
Hallo,
auf dem letzten dissent-Treffen wurde einmal mehr über die Idee eines so
genannten Sternmarschs nach Heiligendamm am
Donnsertag, den 7. Juni, geredet. Daraus
ist das weiter unten befindliche Konzept-Papier hervorgegangen,
was hiermit zur Diskussion gestellt werden soll. Vereinbart
wurde folgendes Vorgehen: Alle Spektren, Gruppen, Bündnisse etc. sind
eingeladen, an dem Sternmarsch teilzunehmen. Bislang besteht lediglich ein
provisorischer Trägerkreis (siehe unten), der seine Arbeit einstellt, sobald
sich ein aus den unterschiedlichen Spektren zusammengesetzter Trägerkreis
gebildet hat. Da nicht klar war, wer überhaupt Interesse hat, an der
Vorbereitung auf die eine oder andere Weise teilzunehmen, wurde beschlossen,
beim nächsten BlockG8-Treffen (welches am 24./25. Februar in Bremen
stattfinden wird) einen ersten Termin für den zukünftigen Trägerkreis
auszumachen (so denn sich bis dahin bereits
Interessierte zusammengefunden haben
sollten). Hintergrund ist, dass beim BlockG8-Treffen relativ unterschiedliche
Spektren vertreten sind. Sollte es Gruppen und Zusammenhänge
geben, die zwar Interesse haben, nicht aber in Bremen sein werden,
so werden diese gebeten (entweder über die Liste oder an diese Adresse)
Termine zu schicken, wann und wo sie sich überhaupt im März bzw. Anfang
April treffen könnten.
Last but not least: Es wäre wohl zu spät, wenn der Trägerkreis für den
Sternmarsch das erste Mal bei der Rostock
III-Konferenz Mitte April zusammenkommen
würde. In diesem Sinne sind alle Interessierten gebeten, sich möglichst
umsichtig an der (zugegebenermaßen) nervigen Terminfindung für ein erstes
Treffen zu beteiligen...
herzliche Grüße,
die AG Donnerstags-Demonstration des
dissent-Treffens im Januar 2007 in Bremen
Es folgt: Das Konzeptpapier...
"Den Protest nach Heiligendamm tragen!"
Konzept für einen Sternmarsch nach Heiligendamm, Donnerstag, 7.Juni 2007
Die Grundidee:
Von vier Orten rund um Heiligendamm setzen sich am
Donnerstag Mittag große Demonstrationszüge
mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten in Bewegung Richtung
Heiligendamm. Sie bewegen sich soweit wie möglich in Richtung des Gipfelortes.
Erklärtes Ziel ist es den Protest tatsächlich zum Ort des Geschehens
zu tragen.
Entstehung der Idee
Auf der 2. Aktionskonferenz in Rostock wurde die
Idee eines Sternmarschs nach Heiligendamm
für Donnerstag in die Choreographie des Widerstands aufgenommen.
Dort wurde auch der Wille erklärt, am Donnerstag Demonstrationen
nach Heiligendamm mit einer angemeldeten Abschlusskundgebung unmittelbar
vor dem G8-Tagungsort, dem Kempinski-Hotel,
durchzuführen.
Allerdings wurde kein Koordinierungskreis gegründet, der sich der Vorbereitung
dieser Demonstration zu Eigen gemacht hätte.
Beim letzten Treffen des dissent!-Spektrums in Bremen wurde nun der Versuch
unternommen, konkretere Vorschläge zu erarbeiten. Die AG des dissent!-Treffens
betrachtet sich dabei nicht als der Koordinierungskreis
der Demonstration. Ein solcher noch zu bildender Koordinierungskreis
sollte sich aus den unterschiedlichen an der Widerstands-Choreographie
beteiligten Spektren und Bewegungen zusammensetzen
– insofern es weiterhin von vielen geteilt wird, dass eine
solche Demonstration sinnvoll ist.
Es ist daher gewünscht, dass in den verschiedenen Blockade-Vorbereitungen,
sowie in den Vorbereitungen der inhaltlichen Aktionstage
und dem Hannoveraner Koordinierungskreis die Idee einer gemeinsamen
Aktion am Donnerstag diskutiert wird. Damit sich dann möglichst aus
unterschiedlichen Spektren eine gemeinsamer Vorbereitungskreis für diese
Demonstration findet.
Wichtig scheint uns:
Der Sternmarsch konkurriert nicht mit anderen Elementen der Choreographie,
v.a. den Blockaden, dem Alternativgipfels und dem
abendlichen Konzert. Sollte es auch am
Donnerstag Massen- und dezentrale Blockaden geben, könnten sich
diese mit einzelnen Demonstrationszügen auf den betreffenden Straßen treffen.
Im Wesentlichen soll der Sternmarsch nachmittags stattfinden - zwischen
dem Ende des Alternativgipfels (14 Uhr) und dem Beginn des Konzerts (ca.
16-17 Uhr)*
Dieses Modell ist eine Option! Es ist schwer, die Dynamik der
vorangehenden
Tage im Vorfeld einzuschätzen – ein Konzept für die Demonstration
kann daher nur schwer alle Eventualitäten fassen.
Andererseits bietet gerade dieses Konzept einen
flexiblen Umgang mit verschiedenen
Protestdynamiken, da es die Möglichkeit eröffnet,
sowohl praktisch als auch inhaltlich noch einmal mit allen zusammenzukommen.
Zeichen setzen
Bei vorangegangenen Gipfelproteste hat es während des offiziellen
G8-Gipfels
oft Groß-Demonstrationen breiterer Bündnisse bis an die Rote Zone
gegeben, so z. B. in Schottland, wo das Szenario (mit Großdemonstration
am Wochenende vor Gipfelbeginn und eben einer
Demonstration direkt zum Zaun am ersten
Gipfeltag) vom zeitlichen Ablauf vielleicht am ehesten vergleichbar
war mit dem diesjährigen Ablauf in Heiligendamm. Diese Demonstrationen
hatten v. a. die Funktion, direkt vor Ort den Protest in seiner
Unterschiedlichkeit und Größe (erneut) sichtbar zu machen, wobei die mediale
Aufmerksamkeit stets groß war. Die Option des Sternmarsches am Donnerstag
bietet also die Möglichkeit, ein weiteres Mal mit gebündelter Kraft
auf die Straße zu gehen (nach mehreren Tagen unterschiedlicher Aktionen
und Blockaden). Wir denken, dass v. a. in Hinblick auf eine über den
Gipfel hinausweisende Kooperation aller Beteiligten, eine solche erneute
Bündelung zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt
der Proteste ein wichtiges Zeichen sein
kann.
Themenzüge
Das Stermarschkonzept bietet auch die
Möglichkeit, in der Dynamik der Proteste
ein weiteres mal Inhalte sichtbar werden zu lassen. Die akutelle Idee
lautet, die vier verschiedenen Demozüge thematisch zu ordnen und nicht
nach den verschiedenen Spektren. In den Zügen
symbolisch sichtbar werden könnten: die
Themen aus den drei Aktionstagen (globalisierte Landwirtschaft, Migration,
Krieg/ Militarisierung/Folter), der Karawanen und Märsche im Vorfeld
(Erwerbslosenmärsche, Flüchtlingskarawane, Fahrradkarawahnsinn) sowie
die thematischen Blöcke des Alternativgipfels und/oder die Proteste entlang
der beim G8 Gipfel selbst verhandelten Themen (Bei der zweiten Rostocker
Aktionskonferenz war ja auch der Wunsch geäußert worden, Teile des Alternativgipfels
bei den Aktionen stattfinden zu lassen). Eine Option wäre also,
nach Abschluss des Alternativgipfels (um 14 Uhr) bewegungsprominente Redner/innen
auf den Kundgebungen in Sicht- und
Hörweite der Tagung sprechen zu lassen bzw. (wenn
sich die G8 erwartungsgemäß der berechtigten Kritik an ihrer Politik durch
eine dem Protest in den Weg gestellten „Roten
Zone" entziehen sollten), so nah wie möglich am Zaun.
Auch dies könnte hohen symbolischen
Bedeutungswert haben.
Zu den Zeiten
Aktueller Stand ist, dass es ab 8 Uhr morgens
angemeldete Anlauf- und Infopunkte in
Kühlungsborn, Kröpelin, Bad Doberan und Nienhagen gibt (je nach
Bedarf der verschiedenen Blockade-Konzepte) Gegen
14/ 15 Uhr: Demonstrationszüge formieren sich in den 4 genannten
Orten und ziehen in Richtung Heiligendamm.
Gegen 17/ 18 Uhr: Abschlusskundgebungen möglichst direkt vor Ort des Geschehens
bzw. so nah dran wie möglich. Der Gipfelort ist somit von den verschiedenen
Demonstrationszügen umzingelt.
Das „Music an Messages"-Konzert beginnt um
ca. 16/17 Uhr östlich von Rostock, geht
aber bis in die Abendstunden, so dass es sicherlich möglich ist,
nach Ende des Sternmarschs noch dorthin zu fahren.
Anmeldung, Verwaltung und Ko-Kreis von Verhandler/innen
Eine formale Anmeldung existiert. Jedoch sollten sich Ko-Anmelder/innen
finden und ein Koordinierungskreis für die
Demonstration konstituieren, der die
Verhandler/innen unterstützt und im Sinne aller Beteiligten in der Lage
ist, vor Ort Entscheidungen zu treffen.
Angemeldet wurden: - Vier Kundgebungsorte
rund um Heiligendamm (Kühlungsborn, Kröpelin, Bad Doberan,
Nienhagen).
- Sechs unterschiedliche Routen von diesen Orten
in Richtung Heiligendamm mit
Abschlusskundgebung auf dem Vorplatz des Kempinski Hotels.
- Anmeldungszeitraum ist von 8-22 Uhr.
- Bislang hat kein Kooperationsgespräch stattgefunden.
Allerdings wird dies in den kommenden Wochen sicherlich nötig sein. Daher
wäre es wünschenswert möglichst bald zu einer handlungsfähigen, vorbereitenden
Koordinierung zu kommen. Bis zum Zustandekommen dieses Kreises
würden wir die „Verwaltung" der Anmeldung sicherstellen – die Verantwortung
würde dann an den zu gründenden Ko-Kreis übergehen.
Die AG Donnerstags-Demonstration des
dissent-Treffens im Januar 2007 in Bremen